Kroatien - ein geschichtsträchtiges Land, aber auch für jüngere Leute sehr geeignet. Das konnte ich vor kurzem während meines Urlaubs an der kroatischen Küste, genauer gesagt in Vodice, feststellen.
Warum gerade Vodice? Nun, an sich war geplant, den Urlaub in Rovinj zu verbringen, wir hatten aber mit der Quartierssuche kein Glück, und so wurde es eben Vodice. Das Quartier buchten wir bereits relativ früh (etwa April) über die Website www.casamundo.at, etwas über 1000€ mussten wir dafür hinlegen - für 3 Personen fand ich das durchaus ok (vor allem jetzt im Nachhinein finde ich die 1000€ für das Quartier für 1 Woche absolut in Ordnung, und warum ich dazu gerne Mallorca-Alternative Vodice sage, dazu aber mehr in meinem Bericht).
Anreise & erstes Kennenlernen
Wir entschlossen uns relativ kurzfristig über Nacht nach Kroatien zu fahren, da zu dieser Zeit höchstwahrscheinlich weniger Verkehr auf der Autobahn sein würde. Freitags um 20.00 ging es nun los, Gepäck war komplett im Kofferraum verstaut, für die Verpflegung war natürlich auch gesorgt. Musikalisch hatte ich ebenfalls schon ein paar Tage davor vorgesorgt, hatte ich mir auf meinem iPhone eine neue Playlist extra für die Autofahrt angelegt.
Während der langen Autofahrt hatten wir eigentlich keine größeren Vorkommnisse, nicht mal an der Grenze Österreichs zu Slowenien kamen wir in einen Stau, erst an der Grenze zu Kroatien hatten wir einen kurzen Stau, der uns aber nicht allzu lange aufhielt, vielleicht ne knappe halbe Stunde. Unser Ziel Vodice erreichten wir Samstag morgens um ca. 5 Uhr - also nach etwa 9 Stunden Fahrt (inkl. 4 kurze Pausen).
Wir alle waren doch ziemlich froh, als wir endlich in Vodice waren - die lange Fahrt hat doch kleine Spuren hinterlassen :). Das Auto stellten wir kurzentschlossen auf einem Parkplatz am Hafen ab, der zeitbedingt ja noch ziemlich dunkel war. Ein paar Minuten genossen wir einfach diese herrliche Atmosphäre direkt am Meer, was besonders mir gut tat, ist es doch gerade bei mir schon ein paar Jahre her, dass ich am Meer war. Da wir offiziell unser Quartier erst um 14 Uhr in Anspruch nehmen konnten, beschlossen wir, bis dahin schon mal die nähere Umgebung kennenzulernen. Wir waren doch relativ überrascht, dass um diese frühe Uhrzeit doch noch recht viel los zu sein schien, da uns immer wieder kleinere Gruppen von Personen entgegen kamen, offensichtlich teilweise nicht in nüchternem Zustand. Warum das so war, konnten wir im Laufe der Woche feststellen...
Im Zuge der ersten Tour durch Vodice konnten wir schon einige Touristen-HotSpots kennenlernen, etwa den Makina-Club - ein riesiger OpenAir-Disco-Tempel. Wir beschlossen, in den nächsten Tagen mal vorbeizuschauen. Es gibt in diesem Stadtteil auch etliche kleine Restaurants und Pubs, die schon von außen zum Verweilen einladen. Aufgrund unserer nächtlichen Fahrt wollten wir aber schon so früh wie möglich in unser Quartier, und uns zumindest für ein paar Stunden ausruhen. Gott sei Dank war es möglich, schon etwas früher unser Apartment zu beziehen und wenige Stunden Schlaf nachzuholen.
Nach unserer Erholungsphase ging es abends dann zur Strandpromenade (zu Fuß geht man ca. 45 Minuten von einem Ende, den Familienstränden, bis zum anderen Ende, etwa Höhe Marina-Club), um schon einmal das beginnende Nachtleben in der Stadt kennenzulernen. Nach einem ersten gemütlichen Abendessen durfte ein gemütlicher Strandspaziergang nicht fehlen, bevor wir endgültig ins Land der Träume wanderten.
Meer & Action
Das kroatische Meer ist, soweit ich es kennenlernen durfte, sehr klar und sauber. Die Wassertemperatur war zu dieser Zeit auch sehr angenehm, aber Ihr kennt das ja. Die ersten Momente im Wasser ist es zwar ziemlich frisch, aber nachdem man erst ein paar Minuten drin war, ist es super angenehm.
Der dortige Strand ist ein Kiesstrand, was mich an sich nicht stört - das einzige nervige war, dass es doch, zumindest am Liegestrand, relativ große Kiessteine waren. Direkt am Wasser waren's doch kleine Steine. Also ohne Flip Flops würde ich es dort trotzdem nicht empfehlen. Wer möchte, kann sich für 40 Kunos (umgerechnet etwa 5€) pro Tag eine Liege mieten, ein Sonnenschirm kostet 25 Kunos. Die 'Reservierung' ist sehr einfach, ein 'Strandwächter' (diese sind durchwegs freundlich, können auch eher gebrochenes Englisch) kommt mehrmals in der Stunde vorbei, und kassiert die Miete, ab 17:00 sind die Liegen gratis (soweit ich das mitbekommen habe). Für die Hungrigen, bzw. Durstigen ist ebenfalls gesorgt, direkt an der Strandpromenade gibt es diverse Restaurants, in denen man durchaus gut essen kann, aber dazu mehr in den nächsten Abschnitten.
Wollt Ihr lieber mehr Action, und nicht nur faul am Strand liegen? Kein Problem, in Vodice gibt es genug Möglichkeiten:
Ein paar Wasserrutschen
Paragliden
JetSki
Wasserski
Für Fans von eher ruhigeren Stränden (am Hauptstrand werden die Badegäste quasi mit Musik durch die anliegenden Lokale dauerbeschallt) ist durch 'Familienstrände' etwas abseits auch gesorgt.
Kulinarisches
In der Strandpromenade gibt es jede Menge Restaurants oder Stände, wo man sich, besonders bei den Ständen, Kleinigkeiten zu Essen besorgen kann, etwa Kebabs, Döner, Fruchtkörbe, Fruchtcocktails, etc. Süßes fehlt ebenso wenig, alle paar Meter gibt es dort Eisstände, wo man von meist hübschen und freundlichen Damen bedient wird. Abends kann man im, ich nenne es mal umgangssprachlich so, 'Freßviertel' in den dortigen Restaurants durchaus gut speisen. Empfehlen kann ich hier:
Scala (http://www.scala-vodice.com/restoran.html)
Caffe Bar Lungomare
Palma Grill&Pizza
Konoba Mediterano
Wer es lieber flüssiger mag, für den gibt es ebenfalls in diesem Viertel etliche Bars, in denen Bier, Wein oder Cocktails angeboten werden.
Party at night
Wer schon mal auf Mallorca oder Ibiza war, der wird es schon bekannt vorkommen, das Nachtleben von Vodice ist ein Wahnsinn - Massen an Menschen tummeln sich an der Strandpromenade - die meisten gehen nur in 1 Richtung, nämlich in Richtung Makina Club. Dies ist, unserer kurzen Erfahrung nach, so ziemlich das Zentrum des Nachtlebens dort. Schon um 22 Uhr stehen etliche Gruppen an meist jungen Leuten draussen vor dem Club, glähen bereits vor, oder unterhalten sich. Erst gegen Mitternacht fällt sich der Club so richtig, es kam schon vor, dass man nicht mehr wußte, wie man sich da drinnen bewegen soll, ohne andere Gäste zu stören. Was mich am meisten am Makina-Club beeindruckt hat, war der dortige Barkeeper. Wow, das war ein Könner. Wàhrend er die unzähligen Bestellungen aufnahm, mixte er bereits die Getränke und brachte sie den Gästen. Und er merkte sich diejenigen, die immer wieder dasselbe bestellten. Man merkte ihm zwar die Hektik an, aber er machte zumindest sichtbar keine Fehler.
Und irgendwie anders als bei uns hört das Nachtleben dort nicht um 4.00 auf, da kommt es erst richtig in die Gänge. Das mag wohl auch ein Grund dafür gewesen sein, dass wir bei unserer Ankunft in Vodice (Ihr erinnert euch, es war ca. 5.00 früh) noch soviele Menschen an der Promenade gesehen hatten.
Unterkunft
Ein paar Worte zum Quartier: Unser Eindruck von der Unterkunft hat sich auf jeden Fall bestàtigt. Große Wohnung im 1. Stock mit eigenem Eingang (die Vermieter wohnten im Erdgeschoß), 3 Schlafzimmer, 2 Duschen, 1 Wohnküche und große Terrasse. Auf jeden Fall wàre genug Platz für 6-7 Personen. Außerdem waren es zu Fuss ca. nicht einmal 10 Minuten bis zum Meer. Also bitte, was will man mehr?
Fazit
Vodice ist eine durchaus gute Mischung aus gemütlichem Urlaub und Partyurlaub. Für beides gibt es genügend Spielraum. Familien, oder Personen, die es gerne etwas ruhiger haben (zumindest tagsüber) können sich etwas abseits des Trubels an den kleineren 'Familienstrànden' erholen, wàhrend es an den größeren Strànden zwar auch ruhig ist, aber dort tagsüber, zumindest ab Mittag, in den angrenzenden Lokalen Musik gespielt wurde (wobei mich das zugegebenermaßen nicht störte, da es die herrliche Atmosphàre dort noch stàrkte).
Preislich war es sicher 10-20% günstiger als bei uns in österreich, obwohl ich sicherlich mehr ausgab als ich eigentlich geplant hatte.
Wir bezeichneten Vodice schon als Mini-Mallorca, was durchaus eine treffende Bezeichnung ist. Wer einmal dort war, der möchte nie wieder nach Mallorca u.à.
Euer Stefan